Schwäbische Sängerzeitung, Nr. 07/Juli 2003

150 Jahre Sängerbund Aurora Stuttgart

Am 26. April 2003 wurde dem Sängerbund Aurora Stuttgart, gegr. 1853, beim Landes-Musik-Festival Baden-Württemberg, die vom Ministerpräsidenten gestiftete Conradin-Kreutzer-Tafel überreicht. Die SSZ hat darüber berichtet. Mit einer glanzvollen "musikalischen Zeitreise" feierte Aurora am 24. Mai sein 150-jähriges Jubiläum. Chorleiterin Gudrun Matheis führte mit kurzen Anekdoten und Erläuterungen den Chor und die Gäste im voll besetzten Saal des Heinrich-Kaun-Hauses in S-Degerloch durch das musikalische Programm aus den vergangenen 150 Jahren. Pianist Edgar Holl begleitete mit seinem Ensemble die Sängerinnen und Sänger, die vom Albvereins-Männerchor und Gemischten Chor und dem Bezirksverein Neresheim e.V., Sitz Stuttgart, verstärkt wurden.

Von der Epoche der Operetten- und Walzerklänge erzählten die "G'schichten aus dem Wienerwald". Dank der unermüdlichen, manchmal fast nervtötenden Vorliebe der Chorleiterin für exakte Phonetik, konnten die Zuhörer so richtig spüren, was "deeer" Frühling vermag. In der Melodienfolge aus der "Csárdás-Fürstin" erfuhren sie, was Emmerich Kálmán über sie sagt.

Beim "Zwischenstopp" fasste der 1. Vorsitzende Ulrich Föller die vergangenen 150 Jahre in einem bemerkenswerten, zeitgeschichtlichen Rückblick zusammen. Bezirksvorsteher Jedtke von Stuttgart-Süd ehrte den Verein im Namen des Oberbürgermeisters für seine Verdienste um das kulturelle Leben in der Stadt. Herr Erich Singer, Präsidiumsmitglied des Wilhelm-Hauff-Chorverbands, überbrachte die Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes. Die Ehrungen des 1. VOrsitzenden Ulrich Föller für 20 Jahre im Ehrenamt sowie von Heinz Matheis für 40 Jahre Singtätigkeit erhielten so den richtigen, festlichen Rahmen.

Mit "Leichtes Blut" von Johann Strauss überbrachte der Chor dem Verein und den Jubilaren seinen feurigen und spritzigen Glückwunsch. "Die verrückten Zwanziger" folgten. Kess und frech mit Kreissäge und Weste meinten die Sänger mit Peter Kreuder "Ich brauche keine Millionen, - ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik!" Der Beifall zeigte, der Kleine Chor hatte das Publikum überzeugt. Nach der Pause zündete die Chorleiterin ein buntes Feuerwerk mit dem Gesamtchor, im Outfit der "Fünfziger", mit "Wundervoll ist dieser Morgen" und "Oklahoma" von Rodgers/Hammerstein sowie Evergreens aus "My fair Lady" von Frédéric Loewe.

Das i-Tüpfelchen der Reise setzte der Kleine Chor mit "Somewhere over the rainbow" und "Halleluja" und zog das Publikum voll mit. Nach "One moment in time" folgten Hits von ABBA. Die Gäste waren nun ganz aus dem Häuschen und als sich der Chor mit "Time to say good bye" verabschiedete, wurden die Sängerinnen und Sänger mit Standing Ovations bedankt und kamen um eine Zugabe nicht herum. Alle im Saal sangen: "Wir feiern heut' die ganze Nacht, Eviva AURORA". Eine rundum gelungene Jubiläums-Gala war zu Ende.