Stuttgarter Wochenblatt, 28. Mai 2003, Nr. 22/29. Jahrgang
Jubiläum der Woche: 150 Jahre Sängerbund Aurora
"Wir suchen keinen Superstar, sondern Menschen, die gerne singen"
"In Freud und Leid - zum Lied bereit" - das Motto des Sängerbundes Aurora steht felsenfest. Der Sängerbund feierte jetzt mit einer Jubiläums-Gala im Heinrich-Kaun-Haus i Degerloch sein 150 Jähriges Jubiläum.
Der Verein selbst, der immer die Pflege des deutschen Liedes zum Ziel hatte, entstand im Mai 1934 durch die Verschmelzung des im Jahre 1853 gegründeten "Sängerbundes" und des am 12. April 1856 gegründeten Gesangvereins Aurora.
In Ermangelung einer Chronik ist über das Wirken des Sängerbunds nichts bekannt. Über den Gesangverein "Aurora" kann man jedoch aus einer Festschrift anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Jahr 1906 einiges erfahren. Als Männerchor und - zu dieser Zeit recht ungewöhnlich - gemischter Chor, zählte man im Dezember 1856 schon 119 Mitglieder. Wegen "Mancherlei Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten" wurde der gemischte Chor jedoch 1860 aufgelöst und der Verein nur noch als Männerchor weitergeführt.
Durch einen Bombenangriff ging am 12. September 1944 das gesamte Schriftgut im Vereinslokal "Paulinenhof" verloren. Im Oktober 1946 wurde unter Chorleiter Eugen Debler der regelmäßige Singstundenbetrieb im neuen Singlokal "Hopfenblüte" in der Tübinger Straße wieder aufgenommen. Im Juni 1948 zählte der Chor 45 Sänger und bestritt zusammen mit den Sängern des Sportvereins Eintracht 1856 Stuttgart mehrere Vereinsfeiern. 1951 wurde in der Gaststätte "Spittaecke" wieder ein Frauenchor gegründet.
Ein besonderer Höhepunkt für den Sängerbund Aurora war die Verleihung der vom Bundespräsidenten gestifteten Zelter-Plakette 1961 im Gustav-Siegle-Haus. Im Rahmen eines Chorkonzerts im Wohnstift Augustinum in Riedenberg wurde der Chorleiter Ernst Elser - der auch viele Partnerschaften mit anderen Chören in die Wege leitete - im Jahre 1974 für seine besonderen Verdienste um den Chorgesang das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Mit Michael Auer als Chorleiter konnte der Sängerbund 1978 in der Sängerhalle Untertürkheim das 125-jährige Jubiläum feiern. Im August 1982 übernahm Gudrun Mahteis, die Tochter des Ehren-Chorleiters Ernst Elser - den Chor.
1984 übernahm Ulrich Föller den 1. Vorsitz des Vereins, den er bis heute inne hat. Außer dem Gesamtchor trat 1987 erstmals ein "Kleiner Chor" mit fetzigen Schlagern und Evergreens auf. Diese Gruppe besteht heute noch und widmet sich moderner, auch fremdsprachiger Musik und Musicals.
1988 wikte der Chor bei den Stuttgarter Chortagen mit und erfreute im Altenheim "Haus auf dem Killesberg" die dort wohnenden älteren Mitbürger. Das soziale Singen ist bis heute ein großes Bedürfnis des Chores und fester Bestandteil des Jahresprogramms.
In den folgenden Jahren wurden in bunter Reihenfolge Frühlings-, Sommer- und Herbstkonzerte veranstaltet, die immer wieder alle Sänger der von Gudrun Matheis geleiteten Chöre und die Freunde aus Riedenberg und vom tus Degerloch zu einer Sängerfamilie zusammenbrachten.
Die stete Suche nach neuen Sängern und die Sorge um das Fortbestehen zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Vereins. Diese Sorge teilt der Sängerbund übrigens mit vielen anderen Chören in Stuttgart. So war auch zu Beginn des neuen Jahrtausends der Chor wieder so geschwächt, dass er alleine nicht mehr öffentlich auftreten konnte. 2001 wurde beschlossen, künftig bei Veranstaltungen mit dem Albvereins-Chor zu kooperieren.
150 Jahre sind eine stolze "Überlebenszeit" für einen Verein. Deshalb wurde dem Sängerbund für die Bereicherung des kulturellen Lebens des Landes am 26. April die durch den Ministerpräsidenten gestiftete Conradin-Kreutzer-Tafel überreicht.
"Wir suchen nicht den Superstar - sondern Menschen, die gerne singen", heißt der neue Werbespruch. Wer Lust hat, gemeinsam zu singen, ist herzlich zu einer Schnupper-Singstunde eingeladen. Der Sängerbund übt jeden Mittwoch von 19:30 bis 21 Uhr im Gemeindesaal von St. Maria, Fangelsbachstraße 20. Mehr Informationen unter Telefon 0711 /53 37 48.
"Wir suchen keinen Superstar, sondern Menschen, die gerne singen"
"In Freud und Leid - zum Lied bereit" - das Motto des Sängerbundes Aurora steht felsenfest. Der Sängerbund feierte jetzt mit einer Jubiläums-Gala im Heinrich-Kaun-Haus i Degerloch sein 150 Jähriges Jubiläum.
Der Verein selbst, der immer die Pflege des deutschen Liedes zum Ziel hatte, entstand im Mai 1934 durch die Verschmelzung des im Jahre 1853 gegründeten "Sängerbundes" und des am 12. April 1856 gegründeten Gesangvereins Aurora.
In Ermangelung einer Chronik ist über das Wirken des Sängerbunds nichts bekannt. Über den Gesangverein "Aurora" kann man jedoch aus einer Festschrift anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Jahr 1906 einiges erfahren. Als Männerchor und - zu dieser Zeit recht ungewöhnlich - gemischter Chor, zählte man im Dezember 1856 schon 119 Mitglieder. Wegen "Mancherlei Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten" wurde der gemischte Chor jedoch 1860 aufgelöst und der Verein nur noch als Männerchor weitergeführt.
Durch einen Bombenangriff ging am 12. September 1944 das gesamte Schriftgut im Vereinslokal "Paulinenhof" verloren. Im Oktober 1946 wurde unter Chorleiter Eugen Debler der regelmäßige Singstundenbetrieb im neuen Singlokal "Hopfenblüte" in der Tübinger Straße wieder aufgenommen. Im Juni 1948 zählte der Chor 45 Sänger und bestritt zusammen mit den Sängern des Sportvereins Eintracht 1856 Stuttgart mehrere Vereinsfeiern. 1951 wurde in der Gaststätte "Spittaecke" wieder ein Frauenchor gegründet.
Ein besonderer Höhepunkt für den Sängerbund Aurora war die Verleihung der vom Bundespräsidenten gestifteten Zelter-Plakette 1961 im Gustav-Siegle-Haus. Im Rahmen eines Chorkonzerts im Wohnstift Augustinum in Riedenberg wurde der Chorleiter Ernst Elser - der auch viele Partnerschaften mit anderen Chören in die Wege leitete - im Jahre 1974 für seine besonderen Verdienste um den Chorgesang das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Mit Michael Auer als Chorleiter konnte der Sängerbund 1978 in der Sängerhalle Untertürkheim das 125-jährige Jubiläum feiern. Im August 1982 übernahm Gudrun Mahteis, die Tochter des Ehren-Chorleiters Ernst Elser - den Chor.
1984 übernahm Ulrich Föller den 1. Vorsitz des Vereins, den er bis heute inne hat. Außer dem Gesamtchor trat 1987 erstmals ein "Kleiner Chor" mit fetzigen Schlagern und Evergreens auf. Diese Gruppe besteht heute noch und widmet sich moderner, auch fremdsprachiger Musik und Musicals.
1988 wikte der Chor bei den Stuttgarter Chortagen mit und erfreute im Altenheim "Haus auf dem Killesberg" die dort wohnenden älteren Mitbürger. Das soziale Singen ist bis heute ein großes Bedürfnis des Chores und fester Bestandteil des Jahresprogramms.
In den folgenden Jahren wurden in bunter Reihenfolge Frühlings-, Sommer- und Herbstkonzerte veranstaltet, die immer wieder alle Sänger der von Gudrun Matheis geleiteten Chöre und die Freunde aus Riedenberg und vom tus Degerloch zu einer Sängerfamilie zusammenbrachten.
Die stete Suche nach neuen Sängern und die Sorge um das Fortbestehen zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Vereins. Diese Sorge teilt der Sängerbund übrigens mit vielen anderen Chören in Stuttgart. So war auch zu Beginn des neuen Jahrtausends der Chor wieder so geschwächt, dass er alleine nicht mehr öffentlich auftreten konnte. 2001 wurde beschlossen, künftig bei Veranstaltungen mit dem Albvereins-Chor zu kooperieren.
150 Jahre sind eine stolze "Überlebenszeit" für einen Verein. Deshalb wurde dem Sängerbund für die Bereicherung des kulturellen Lebens des Landes am 26. April die durch den Ministerpräsidenten gestiftete Conradin-Kreutzer-Tafel überreicht.
"Wir suchen nicht den Superstar - sondern Menschen, die gerne singen", heißt der neue Werbespruch. Wer Lust hat, gemeinsam zu singen, ist herzlich zu einer Schnupper-Singstunde eingeladen. Der Sängerbund übt jeden Mittwoch von 19:30 bis 21 Uhr im Gemeindesaal von St. Maria, Fangelsbachstraße 20. Mehr Informationen unter Telefon 0711 /53 37 48.